Jacobs Moor - All That Starts

Power Metal in seiner ursprünglichsten Form: Die österreichische Band Jacobs Moor legt mit"All That Starts" ein gelungenes Debütalbum hin!

Bereits 2010 formierte sich die Band Jacobs Moor um Richard Krenmaier (Vocals) und Rainer Lidauer am Schlagzeug: Nun liegt endlich das langerwartete Debutalbum der Band mit dem Titel All That Starts vor ,und man hört es den Songs richtiggehend an, dass die Musiker sich bewusst die Zeit nahmen, die Stücke in aller Ruhe reifen zu lassen und eine Schnellschussaktion mit unausgegoren Songmaterial zu vermeiden.

 

Frontmann Richard Krenmaier ist den heimischen Metalfans natürlich u.a. durch sein Mitwirken bei der großartigen Band Stygma IV ein Begriff, und Parallelen zu dieser Kombo sind durchaus gegeben: Denn auch Jacobs Moore sind dem Heavy Metal in seiner ursprünglichen Ausrichtung durchaus zugetan, gleichzeitig aber auch progressiven Spielarten des Schwermetalgenres keineswegs abgeneigt, agieren aber weitaus thrashlastiger aber auch zeitgemäßer als genannte Kombo.

Schon beim Opener „Between the lies“ knüppelt die Band munter und erbarmungslos drauflos, ohne dabei aber auf die Einbindung von großartigen Melodien zu verzichten und auch der Chorus setzt sich in Windeseile in den Gehörgängen fest. Etwas gediegener rockt dann der nächste Track namens „Faceless“ durch die Boxen, wobei Jacobs Moor stets gekonnt die richtige Balance zwischen melodiösen Passagen und heavy Parts schaffen. Neben den großartigen, da sehr gefühlvoll und variantenreich eingesetzten Vocals von Frontmann Richie Krenmaier lebt der Sound von Jacobs Moor auch sehr stark von der gekonnten Gitarrenarbeit in Form von bezaubernder Soli und jede Menger knackigen Riffs.

Versucht man den Sound von Jacobs Moor stilistisch bestmöglich einzugrenzen, so kommt mir persönlich am ehesten der Begriff Power Metal amerikanischer Prägung in den Sinn, und zwar in seiner ursprünglichen Bedeutung, d.h.bedeutender roher und kraftvoller als Vertreter des klassischen Heavy Metals, aber beileibe nicht so erbarmungslos brachial wie der Sound von Thrash-Ikonen ala Slayer. Wobei Jacobs Moor sich ihre Inspirationen nicht nur beim Liedgut alter Szenehelden einholen, sondern freilich auch bei neueren Exponenten des Metalkosmos aneignen, und bestrebt waren, ein möglichst facettenreichen Album mit großer stilistischer Bandbreite zu schaffen: So finden sich auf All That Starts auch eine gelungene Ballade (Titelstück) , klassischer Heavy Metal-Stoff ala „Jaded“, aber auch jede Menge Stücke, die die ungestüme Marschrichtung des Thrash Metal mit den Annehmlichkeiten des True Metals erfolgreich verbinden.

Fazit: Gelungenes Debutalbum einer Band, da auch Sound und Artwork zu überzeugen wissen, der von Herzen mehr Aufmerksamkeit sowie ein Plattenvertrag zu wünschen ist.

Thomas Hutterer