Unser Le Mans | Der Film. Die Freundschaft. Die Fakten.

Das 24-Stunden Rennen von Le Mans ist Kult, einer der Klassiker unter den Autorennen, der sich über Jahrzehnte halten konnte und dessen Beliebtheit ungebrochen ist und das ein Alleinstellungsmerkmal hat, das es von der "Masse" der Autorennen abhebt. Es findet nur einmal pro Jahr statt, es dauert nicht nur knappe 2 Stunden, sondern volle 24. Es verlangt von Fahrer, Team und Zuseher weit mehr Durchhaltevermögen und Begeisterung, als jedes andere Rennen auf einer Rennstrecke. Für Steve McQueen, Schauspieler und Liebhaber schneller Autos und rasanten Lebens, war das Rennen mehr als nur Sport zum Ansehen. Er wollte in diese Faszination eintauchen und sie leben. Mit dem Film über die 24 Stunden von Le Mans schuf er damit ebenso ein Werk, das Kultstatus erlangt hat. Das Buch "Unser Le Mans - Siegfried Rauch. Steve McQueen – Der Film. Die Freundschaft. Die Fakten" dokumentiert die Entstehung des Films, schildert die Entstehung der Freundschaft zwischen Steve McQueen und Siegfried Rauch und holt uns zurück in eine Zeit, die manche gar nicht kennen, und an die sich andere wehmütig erinnern.

Der Film:

1971 fand die Uraufführung des Films "Le Mans", der ursprünglich als Dokumentation über das Le Mans Rennen des Jahres 1970 geplant war, aber dann doch zu einem Spielfilm mit entsprechender Dramaturgie umgestaltet worden war, statt. Die Idee zu diesem Film stammt von Steve McQueen, der auch der Hauptdarsteller und Co-Produzent war. McQueen war begeisterter Amateurrennfahrer und wollte 1970 gemeinsam mit Jackie Stewart mit einem Porsche 917 an dem Le Mans Rennen teilnehmen, wurde aber nicht zugelassen.

Das Buch "Unser Le Mans - Siegfried Rauch. Steve McQueen – Der Film. Die Freundschaft. Die Fakten" beleuchtet die Entstehung und die Arbeiten an dem Film anschaulich mit zahlreichen Bildern und Interviews. Zu Wort kommen unter anderem:

Richard Attwood - Le Mans Sieger 1970

Hans Herrmann - Le Mans Sieger 1970

Peter Falk und Hans Mezger - Techniker 1970

Zu Motorengebrüll kommen:

Porsche 917

Ferrari 512 S

 

Die Freundschaft:

"Zuerst habe ich ganz bewusst Abstand gehalten. Aber dann war der Steve nur noch bei mir." Siegfried Rauch

Bei den Dreharbeiten begegnen sich Steve McQueen, der den Rennfahrer Michael Delaney spielt, und Siegfried Rauch, der seinen Kontrahenten Erich Stahler mimt, erst einige Tage nach Drehbeginn. Mc Queen ist als Hollywoodstar natürlich begehrt und wird ständig von vielen Menschen umringt. Alle wollen ihn sehen, jeder will mit ihm reden. Rauch hält sich zurück, denn sonst käme ja man nie zum Filmen. Das gefällt McQueen und daraus entsteht eine Freundschaft, die viel länger und intensiver ist, als das Filmprojekt an sich.

 

Die Fakten:

Es gibt kein Rennen ohne Drehzahl, Spannung, Benzingestank, Hektik, Jubelgeschrei, Freudentränen, bangen Sekunden, Schmieröl, Rennmaschinen und siegeswilligen Rennfahrern. Der Film lebt von eben diesen Faktoren und die Dramaturgie hält uns bis zum Abspann, der Zielflagge des Films, in Atem. Das Buch zeigt uns die Welt darum herum und mittendrin. Eine ausführliche Beschreibung des Rennens, der Fahrer, Techniker und Autos. Ein spannendes, informatives und unterhaltsames Making Of lässt sonst oft unbemerkte Beteiligte zu Wort kommen - Stuntmen, Produktionsassistenten, Fahrer, Statisten und Journalisten.

 

Fazit:

Der Film ist kurzweilig, allerdings dauert er auch nur vergleichsweise kurz. Das Buch ist die ideale Ergänzung dazu, bietet Hintergrundinformationen und Anekdoten über Film und Rennen. Wer wirklich in die damalige Zeit eintauchen will, mehr über das rennen erfahren will, über die Darsteller des Films und seine Geschichte, hat hier auf über 200 Seiten Gelegenheit dazu.

"Als das Auto angelassen wurde, dieser Ferarri, hat meine Frau eine Gänsehaut gekriegt." Siegfried Rauch

Unser Le Mans
Siegfried Rauch. Steve McQueen – Der Film. Die Freundschaft. Die Fakten
von Hans Hamer
erschienen bei Delius Klasing
gebundene Ausgabe, 208 Seiten, 30,80€ (A)
ISBN 978-3-667-10462-5
 

Markus Gollner