Mit "Salzburgrache" schrieb Manfred Baumann seinem Kommissar Merana den inzwischen 10. Fall. Eine verzwickte Geschichte zwischen Neid, Unmut, Unwahrheiten - damals und heute-, die jedoch nicht so wirklich in Fahrt kommen will, die Sehenswürdigkeiten allerdings gut in Szene setzt.
"Salzburgrache" ist der 10.Fall von Kommissar Martin Merana und Autor Manfred Baumann schickt ihn quer durch Salzburg. Dabei geht es etwas höher hinaus, allerdings nicht auf die Berge, sondern auf Burgen. Für die Burgen und Schlösser im österreichischen Bundesland soll nämlich ein innovatives und junges Konzept präsentiert und möglichst bald umgesetzt werden. Dafür wurde extra eine Eventagentur beauftragt. In der Zwischenzeit findet man auf der Festung Hohen Salzburg einen Toten, den kreativen Kopf der Agentur, Kris Kailer. Schnell ist Merana mit seinem Team zur Stelle und muss sich fragen, ob etwa Neid dahinter steckt, oder doch die Organisation FFB, die Freiheit für Bürger. Diese hat schon öfter gedroht Politiker von den Burgzinnen zu werfen. Je länger die Ermittlungen andauern, desto mehr taucht Merana in ein Netz aus Missgunst, alten Zeiten und Lügen ein.
Fazit
"Salzuburgrache" ist ein schleppender Krimi, denn das Buch liest sich eher wie ein Reiseführer für das Land Salzburg. Der Einstieg mit dem Raben ist noch eine nette Idee, doch dann beginnt der Krimi zu schwächeln. Immer wieder werden Vorgänge und Beschreibungen von Personen wiederholt und man hat das Gefühl, dass Merana sehr viel Auto fährt und sehr viel in der Dienststelle blödelt, damit die dunklen Dämonen des Falls vertrieben werden. Ebenso sind manche Handlungsstränge sehr fraglich, wie während der Dienstzeit die Wasserspiele zu besuchen und die Sache mit dem Handy von Paula Flens. Weiters hätten Feministinnen bei Ausdrücken wie „das aparte Gesäß“ ihre größte Freude und würden ebenfalls über das ambivalente Frauenbild der Tochter den Aufstand proben. Außerdem fragt man sich, ob der Autor Corona nicht in den Mund nehmen wollte, denn Impfgegner zeigen sich allgegenwärtig in den Zeilen. Doch dieser aktuelle Bezug hätte natürlich kein gutes Licht auf die Sehenswürdigkeiten, die der Kriminalbeamte abklappert, geworfen. Für die aufmerksame und geübte Krimileser*innenschaft ist es ein leichtes hinter den Mord zu kommen und man fadisiert sich rasch. Wenn man bekannte Charaktere und die schöne Landschaft Salzburgs mag, ist man jedoch gut bedient.
Kurze Information zum Schluss: Das Mordopfer heißt nicht wie hinten auf dem Buchrücken angekündigt „Kaller“ sondern durchgehend „Kailer“.
Salzburgrache
von Manfred Baumann
erschienen bei Gmeiner
Paperback, 281 Seiten, 18,00€