AnnenMayKantereit | 23.04.2016 | Arena

Blumen, Spielzeug und Fans in Ekstase. Annenmaykantereit waren in Stadt und wurden mit offenen Armen empfangen. Die Band dankte es ihren Fans mit einem kurzweiligen Konzert und netten Worten.

AnnenMayKantereit
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24. April 2016
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Arena Wien

Es geht mir gut. Es geht mir eigentlich immer gut. Und nach einem Konzert von AnnenMayKantereit handelt es sich dabei nicht einmal um eine leere Phrase. Die vier Kölner sind die Band der Stunde und erlebten nach der Veröffentlichung ihres Albums “Alles nix Konkretes” nach anfänglicher allgemeiner Euphorie auch erstmals den Gegenwind des Feuilletons. Das aber mindert die Begeisterung der eingefleischten Fans nicht. 

Bereits vor 10 Monaten, als Support beim Heimspiel von Bilderbuch, war eines abzusehen: diese vier Musiker gewinnen die Herzen der ÖsterreicherInnen im Sturm. Seither hat sich viel getan. Ausverkaufte Konzerte, Festivalauftritte und eine stetig wachsende Fangemeinde. So war auch dieses Konzert seit Wochen ausverkauft. Das Publikum (oh mein Gott, alle sind so jung!) in bester Laune, ausgestattet mit verschiedensten Utensilien, von Blumen bis hin zum Spielzeugkrokodil, die an den passenden Stellen wahlweise auf die Bühne geworfen oder in der Luft geschwenkt werden, empfängt ihre Idole mit großem Gejohle. 

Inzwischen schon sehr routiniert, aber immer noch sympathisch spielt sich die Band durch die Setlist, die neben dem gesamten Debütalbum auch die eine oder andere Coverversion enthält. Auf großes Geplaudere wird bis auf die eine oder andere Ansage größtenteils verzichtet. Seinen Jungencharme konnte sich Sänger Henning May bisher erstaunlich gut bewahren. Das emotionale Spektrum der Band ist ideal auf die Zielgruppe zugeschnitten - hier wird extra angekündigt, dass der nächste Song kein Liebeslied ist. Ansonsten geht’s um Freundschaft (großartig: Wohin du gehst) und die erste gemeinsame WG. Es wäre einfach, sich an dieser Stelle darüber lustig zu machen. Aber warum? Insbesondere live gelingt es AnnenMayKantereit ihre Zuhörerinnen in den Bann zu ziehen, ohne Schnickschack und künstliche Aufreger. Es geht uns gut.

Elisabeth Voglsam

Finger weg von meiner Paranoia, die war mir immer lieb und teuer.
Instagram: vogigram

Nina
Wöss

'Sie gehörte zu den Mädchen, die niemals etwas nur mögen oder gut finden, sondern schwärmen.'

K. Hagena, "Der Geschmack von Apfelkernen"