Die Wiener Band Gin Ga, vormals bekannt als Ginga, ließen sich lange Zeit für ihr neues Album. Die Spannung stieg ins fast schon unermässliche: können sie der Erwartungshaltung gerecht werden? YES / NO? And the answer is: yes. Definitiv ein Anwärter auf den Titel „Album des Jahres“!
Lange musste man auf das Nachfolgewerk des Überraschungs-Erfolgs, dem Debüt-Album They Should Have Told Us warten. Bereits mehrmals wurde es angekündigt, immer wieder verschoben. Der Druck, der auf den vier Wienern lastete, wurde dadurch nicht unbedingt kleiner. Doch die Band wollte keinen Schnellschuss abliefern und behielten damit absolut recht. Eines steht schon nach wenigen Sekunden fest: das Warten hat sich gelohnt.
Bereits von den ersten Tönen des Eröffnungstracks „AA“ wird man augenblicklich in den Bann gezogen – und sofort ist er da: der unverkennbare Gin Ga-Sound. Geigen, Gitarren und neuerdings auch ein nicht gerade zurückhaltender Einsatz von Synthesizern vermischen sich zu einem einzigartigen Klangteppich. Schnell ist klar: die nächsten 53 Minuten werden gut. Wahrscheinlich sogar sehr gut.
This is all that you've been waiting for!
Kurz darauf folgt bereits das erste große Highlight des Albums, „Remember Whatever“, das treuen Konzert-Besuchern bereits bekannt sein dürfte. Hier zeigt sich wohl auch, warum sich der Release des Album sich so lange hingezogen hat. Obwohl der Song bereits mehrfach bei Konzerten gespielt wurde, hat sich Text und Melodie zum Teil doch noch stark geändert. „Remember Whatever“ ist ein genau so ein Stück Pop-Musik, wie man es sich wünscht und wie es nie langweilig wird. Ein Lied, das man immer und immer wieder hören will.
Während beim Vorgänger-Album „They Should Have Told Us“ einige der langsameren Nummern noch eine Schwachstelle darstellten, halten die Balladen auf YES / NO mit den schnelleren Songs locker mit. Allen voran „When I Speak Your Name“, das zwar einige gewöhnungsbedürftige Synthie-Elemente beinhaltet, aber dennoch ans Herz geht. Hier zeigt sich auch ganz besonderes eine der größten Stärken von Alex Konrad, Emanuel Donner, Klemens Wihlidal und Matias Meno und das, was sie (leider) von vielen österreichischen Bands unterscheidet, nämlich dass mit Alex Konrad jemand am Mikrofon steht, der schlichtweg ein außergewöhnlich guter Sänger ist. Bei "When I Speak Your Name" klingt seine Stimme immer wieder so gebrechlich, dass es einen wohl nicht wundern würde, wenn dem einen oder anderen Zuhörer die Tränen in die Augen steigen.
„Start Again“, der letzte Track des Albums, ist zwar die vielleicht schwächste Nummer des Albums, aber selbst das ist Jammern auf höchstem Niveau. Andere Bands wären froh, solche Nummern schreiben zu können.
Wenn das ganze Album ein Hit ist, dann fällt es schwer nur einige Highlights herauszupicken. An Songs wie „Golden Boy“, „Machine“ oder den bereits genannten „Remember Whatever“ und „AA“ kann man sich einfach nicht satt hören. Am besten überzeugt man sich ganz einfach selbst, ab 08. November 2013 ist YES / NO im Handel erhältlich und bereits zuvor bei den Release-Konzerten erhältlich (Tourdaten siehe unten). Genau das sei Freunden der guten, hausgemachten Pop-Musik auch an Herz gelegt. Bis 08. November zu warten wäre schlichtweg Zeitverschwendung, denn wie Alex Konrad so schön in „Remember Whatever“ singt – „this is all that you've been waiting for“! Word.
Gin Ga: YES / NO
08. November 2013
veröffentlicht bei monkey.