Das Problem:

„Was koche ich heute?“ - die Frage aller Fragen, die sich all jene, die nicht mehr im Hotel Mama residieren, tagtäglich stellen. Schnell sollte es gehen, lecker soll’s sein und wenn man dem Ganzen auch noch das Prädikat „gesund“ verleihen kann, schlagen die Herzen der Hobbyköche höher.

Hat man sich schließlich für ein Gericht entschieden, stehen viele, vor allem Single- und 2-Personen-Haushalte schon vor dem nächsten Problem: Zwiebeln und Karotten in 1-Kilo Säcken – Mengen, die beinahe unmöglich zu verwerten sind, wenn man sich nicht vollkommen einseitig ernähren möchte. Dies ist nicht die einzige Hürde, welche es zu überwinden gilt. All jene, die gerne experimentieren und neue Rezepte testen, müssen oft erst verschiedenste Supermärkte und Feinkostläden abklappern um die benötigten Zutaten zusammen zu tragen. Und so geschieht es nicht selten, dass die Lust am Kochen verloren geht, bevor man überhaupt damit begonnen hat. Das Kochbuch wird ins Regal gestellt und der Lieferservice rangiert auf Platz 1 der Anruferliste.

 Die Lösung:

Die gute Nachricht ist: wir sind mit diesem Problem nicht allein. Die noch bessere Nachricht: es gibt eine Lösung für dieses Dilemma! Und diese Lösung heißt „Feinkoch“ und hat vor kurzem seine Pforten geöffnet um die Wiener Kochmuffel wieder in ihre Küchen zu locken.

Das Konzept ist schnell erklärt: man wählt ein Rezept und kauft die Zutaten in Mengen, die auch tatsächlich benötigt werden. Problem gelöst. Während in Berlin und Hamburg bereits ähnliche Projekte umgesetzt wurden, ist es in Wien der erste Laden dieser Art. Dementsprechend groß ist der Andrang auf den seit 3 Wochen bestehenden „Greißler“, dessen Kunden ihre gelungen Mahlzeiten stolz auf dessen Facebookpage posten und nach neuen Rezeptideen gieren. Das derzeitige Repertoire umfasst 6 Gerichte (2 Suppen, 4 Hauptspeisen) und wurde vom Gründer Simon Jacko, in Zusammenarbeit mit einem befreundeten Koch, entwickelt und getestet. Geplant ist eine Erweiterung der Palette auf 12 Gerichte und Stammkunden dürfen sich auf Abwechslung freuen: alle zwei Wochen werden 2-3 Gerichte ausgetauscht, wobei besonders auf die Saisonalität der Ingredienzien geachtet wird. Doch der Feinkoch bietet noch mehr als das – eine liebevolle Auswahl von Säften, Marmeladen und Süßigkeiten, lädt zum Stöbern ein und eignet sich perfekt für die Suche von Mitbringseln für die nächste Dinner-Party. Liebevoll ist ohnehin das am besten geeignete Adjektiv um den Shop zu beschreiben. Von der Einrichtung über die handgeschriebene Beschilderung bis zur Gestaltung der Rezeptkarten zeugt alles davon, dass hier nichts dem Zufall überlassen wurde.

 Der Selbstversuch:

Im Selbstversuch wagen wir uns schlussendlich an die Zubereitung der „Gebratenen Hühnerbrust mit Thymian & Couscous“. Die Rezeptkarte enthält sämtliche Infos über Kochzeit, Schwierigkeitsgrad, benötigte Utensilien und natürlich das Rezept, in nachvollziehbaren Schritten – eine ideale Kombination von Informationen, die auch weniger versierten Köchen die Scheu vor (scheinbar) anspruchsvollen Rezepten nimmt. Eine halbe Stunde später duftet es nach Thymian und die Freude ist groß, als das Endprodukt nicht nur wunderbar aussieht, sondern auch lecker schmeckt.
 

Das Fazit:

Der Feinkoch motiviert wieder vermehrt selbst zu kochen und bringt Abwechslung in eingefahrene Menüpläne. Sowohl Vegetarier als auch Fleischesser kommen hier auf ihre Kosten. Die äußerst kundenfreundlichen Öffnungszeiten ermöglichen das Einkaufen nach der Arbeit und auch die Lage – einen Katzensprung von der Mariahilferstraße entfernt, ist gut gewählt. Alle Gerichte bewegen sich preislich zwischen 2 - 5 Euro pro Person und die Portionen sind großzügig bemessen. Wer Wert auf frische Zutaten legt ist hier an der richtigen Adresse.