Nach drei Jahren, diverser Lockdowns, einer Schwangerschaft, sowie der Geburt ihres Debütalbums "Jasmine" waren Don’t Go vergangenen Freitag endlich wieder auf einer richtigen Bühne vor echtem Publikum zu sehen und – vor allem – zu hören.
Es hat sich also viel getan seit dem letzten Konzert im Wiener Rhiz 2018.
Don’t Go, das sind das Paar und Jazz-Pop Duo Nina Jukić und Alexander Forstner, sie aus Zagreb, er aus Graz, aber zusammen schon seit einigen Jahren in Wien zu Hause. Live sind sie allerdings seit diesem Jahr nicht mehr nur zu zweit, sondern haben sich Verstärkung geholt. In Form von Nada Aiko und Jess Frank wird der Bühnensound noch mit zusätzlicher Gitarre und Synthesizern abgerundet. So erweckten sie als Quartett im Rahmen des diesjährigen Waves Festival den Sound ihres Debütalbums in der eindrucksvollen Canisius-Kirche zum Leben.
Leichtfüßig aber schwerfällig, eingängig aber komplex, einfach aber dicht und intensiv, melancholisch und trotzdem hoffnungsvoll – beim Versuch den musikalischen Klang, die Texte und die Stimmung von Jasmine zu beschreiben stößt man bald an sprachliche Grenzen. Das Album ist voller Widersprüche und doch in sich schlüssig und berührt gerade aufgrund dieses die Menschlichkeit widerspiegelnden Paradoxons so sehr. All das konnte das Publikum auch spüren, als die durch Nina Jukić‘ atmosphärischer Stimmer zusammengehaltenen verspielten Riffs und Loops durch die Kirchenbögen hallten. So konnten die Opener der Canisius-Bühne den früh Erschienenen schon erst schüchterne Tanzschritte zu den Grooves von "Think Less" entlocken und spürbar Lächeln in die maskierten Gesichter zaubern.