Ein Chanson für Dich: Isabelle Huppert und Kévin Azaïs kämpfen sich in dieser französischen Komödie über Nostalgie, Liebe und Lebensträume durch ein müdes Drehbuch. Das Ergebnis wirkt angestrengt und spannungslos
In "Ein Chanson für Dich" dreht es sich um eine alternde ehemalige Chansonsängerin, die mittlerweile in einer Pastetenfabrik arbeitet um über die Runden zu kommen. Dort trifft sie auch auf den jungen Amateurboxer mit Profi-Ambitionen, der nicht nur ihr Liebhaber, sondern auch ihr Manager auf dem Weg zum großen Comeback via Eurovision Songcontest werden soll. Was berechenbar und klischeebehaftet klingt, ist es dann auch auf der Leinwand. Obwohl zwischen den Hauptdarstellern keine Spannung aufkommen will, wird die Romanze hochgespielt und aufgebauscht und mit ihr auch die fabrizierten Beziehungskrisen. In unnatürlich und steif wirkenden Dialogen wird auf alle Klischees gesetzt, von eigentlich einfach zu lösender Miskommunikation bis zur unbegründeten Eifersucht basierend auf Eigentumsdenken des Jungboxers mit Macho Avancen.
Selbst die in letzter Zeit hochgelobte Isabelle Huppert schafft es in der Hauptrolle nicht das amateurhafte Drehbuch auf eine höhere Ebene zu heben. Es scheinen ihr, wie fast allen Charakteren, die roboterhaften Dialoge im Hals stecken zu bleiben und auch nach 40 Minuten Vorspiel wirkt die Romanze zwischen ihr und Kévin Azaïs als jungem Boxer überhastet, erzwungen und spannungslos. Auch in den erfreulichsten und romantischsten Momenten scheinen die beiden keinen Spaß zu haben, sondern nur gelernten Text gelangweilt mit Regieanweisungen zu kombinieren. Hierzu kommen noch technische Schwächen des Films, wie etwa offensichtliche Green Screens oder wenig liebevoll gewählte und ausgestatte Sets sowie Kostüme.
Alles in allem bekommt man was der Titel verspricht: eine klischeebehaftete französische Romanze mit hervorsehbarem Ende.
"Ein Chanson für Dich" erscheint am 7. Juli in den österreichischen Kinos.
Foto: Alamode Film