"Can you feel it, Vienna?"

So richtig rowdy im Publikum war es bei der Show von OTHERKIN dann doch nicht, aber eine kleine Dance-Party gab es am 11.11.2017 im Chelsea allemal.

OTHERKIN
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11. November 2017
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Chelsea

Zu Faschingsbeginn spielte OTHERKIN aus Dublin im Chelsea in Wien ihren ersten Österreich-Gig.  Luke Reilly (Gesang und Gitarre), Conor Andrew Wynne (Gitarre), David Anthony (Bass) und  Rob Summons Drums sind in ihrer Heimat und ebenso in Großbritannien schon ein heißer Tipp und auch in Europa finden sie immer mehr Zuspruch. Ihr erstes Album OK landete gleich mal auf dem zweiten Platz in den irischen Charts  und man durfte umso gespannter auf das Konzert sein.

Mit den besten Voraussetzungen startete das Quartett allerdings nicht in den Abend, denn ihre Single "Bad Advice" spielten sie vor halb leeren Saal, der zuvor von keinem Supportact aufgewärmt wurde. Die zu dem Zeitpunkt anwesenden Besucher, drückten sich im hinteren Teil herum und bis auf ein paar mutige Menschen, traute sich keiner so richtig nach vorne. Selbst dann nicht wirklich, als Luke die Menge herzlich begrüßte und dazu aufforderte. Im besten Fall waren es ein paar Schritte. An der musikalischen Leistung der Band lag es auf jeden Fall nicht, denn der Sound und ihr Garage Rock erwiesen sich als völlig okay und machten eigentlich gute Laune.  "I Was Born" folgte und die jungen Herren legten sich mächtig ins Zeug die Leute für sich zu gewinnen. Die Haare flogen nur so dahin,  Luke hüpfte auf die Kick Drum und sprang wieder herunter und  stieg sogar die kleine Absperrung, die auf der Bühne montiert ist.  "Can you feel it, Vienna?" rief der Fromtman  in sein Mikrofon nach einer weiteren Bitte vor zur Bühne zu kommen und abzugehen. Dieses Mal schien er mehr Glück zu haben, denn der Club hatte sich nicht nur etwas mehr gefüllt, sondern die leeren Flecken in den ersten Reihen begannen langsam zu verschwinden.  "Feel It" präsentierten sie -passenderweise- als nächstes Stück und Drummer Rob sang eifrig backing vocals, während er ordentlich auf seine Drums haute. Bei "React" tanzte der Großteil Menge dann doch und bei "Razor Head" kletterte der Sänger und Gitarrist auf die Bar und sang oben weiter.  Letzteres Lied widmeten sie ihrer Heimatstadt und die Gruppe freute sich, dass sogar ein Mann mit Irland-Schal den Weg in die Location gefunden hatte. Bei "Ay Ay" durften die Gitarren ein kleines aber ordentliches Solo hinrotzen . Zum Abschluss des Abends gab es den Song "So So", jedoch musste die Zugabe aufgrund des anschließenden Programms ausfallen.  Da die Band ihr Debütalbum aber sowieso durchhatte, erschien das außerdem angemessen. Bis auf ein paar seltene übersteuerte Quietscher hie und da, bewies OTHERKIN, dass sie eine Live-Band sind, die man auf dem Radar haben sollte. Hoch anzurechnen ist ihnen, dass sie bis zum Schluss nicht aufhörten Stimmung zu machen und so für einen erwähnenswerten Abend sorgten.

Thomas Löger

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