Against The Current

Against The Current legten auf ihr "Past Lives" - Tour auch einen Stopp in Wien ein und präsentierten sich gut eingespielt, bewiesen aber dass sie dennoch zu Spontanität fähig sind.

Against The Current
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4. Juni 2019
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((szene)) Wien

So heiß wie das Wetter, war an diesem Abend auch der Headliner in derSzene Wien. Denn die  Pop-Rock Band Against  The Current, die mittlerweile auch ganz gerne Synths in ihre Songs mischt, erfreut sich größter Beliebtheit. Nicht nur in den USA,  auch hierzulande haben sie eine eingeschworene Fanbase.  Im Publikum fanden sich sogar eigens angereiste Fans aus den Nachbarländern. Doch bevor die Amerikaner, in ihrer - man könnte fast schon sagen- in ihrer Stamm-Location –aufspielten,  durfte die österreichische Band The Overalls  ihr Können beweisen.  Diese begann ihren Support-Gig mit einem Mini-Chor im Hintergrund. Das Schema fürs Intro ist schnell erklärt:  Kirchenchor meets Metal-Vibes, trieb aber zumindest die Leute in die Halle. Die Band aus Eisenstadt, die ihren Stil als Rock/Metal Crossover beschreibt, absolvierte schon Auftritte wie zum Beispiel auf dem Two Days A Week. Die Live-Erfahrung der Band merkte man ihnen an, denn sie bemühten sich fleißig mit der Menge zu arbeiten.  Trotzdem funktionierte das nur bedingt, denn die eingefleischten ATC Fans warteten schon sehnsüchtig auch auf ihre Helden. Die Burgenländer hatten zwar auch einige Anhänger mit T-Shirts in den Reihen, doch ob es an ihrem Stil lag, der vielleicht ein wenig zu bunt gemischt war und ab und zu an eine härtere Version von From Dawn To Fall erinnerte, an der vorherrschenden Hitze oder am Publikum, ist schwer zu sagen.  Das Quartett bot zwar als „Zuckerl“ sogar Songs wie "Miracle Cure" vom kommenden Album Soul und ging ordentlich in die Charmeoffensive, das letzte Fünkchen fehlte allerdings leider.

Come Alive

Auch beim Hauptact brauchte die Menge ein wenig bis sie ganz warm wurde, denn es war  fast ein bisschen so als ob "Strangers Again" vom zweiten Album Past Lives, seinem Namen alle Ehre machte. Die ersten Reihen feierten gleich mit Frontfrau Chrissy Costanza, die zu Beginn ein typisches „What’s up Vienna?!“ in ihr Mikrofon brüllte, doch im hinteren Teil der Halle, stand die Menge fast apathisch herum.  Bei der zweiten Nummer  "Runaway" vom ersten Album In Our Bones sangen dann doch einige der BesucherInnen mit. Hingegen hatte man bei "P.A.T.T." und "Personal" wieder den Eindruck, dass nur die eingefleischten Fans wirklich die Stücke zu schätzen wussten. Man wurde das Gefühl nicht los, dass die Synths- und etwas mehr Pop-lastigen Lieder von der neuen Platte nicht jedermanns Sache waren –zumindest nicht alle davon.  Chrissy lieferte stimmlich und bewegungstechnisch  wieder eine beeindruckende Leistung ab, stellte ihre Bandkollegen Daniel Gow und Will Ferri allerdings durch ihre Bühnenpräsenz ungewollt –wie immer-  ordentlich in den Hintergrund.  Dan wirkte einmal mehr wie der schüchterne Schuljunge an der Gitarre, obwohl er wie gewohnt ein solides Set ablieferte.  Über Drummer Will Ferri und auch den zusätzlichen Tourmusiker Jordan Eckes (We Are The In Crowd)  kann man ebenfalls nicht meckern, außer dass die Performance (der gesamten) Band ein wenig zu glatt daherkam.  Platz für Solis oder eine andere Möglichkeit einmal in den Vordergrund zu treten, gab es oder nutzen die jungen Herren nicht. Ab dem fünften Song, dem packenden "Chasing Ghosts" hatte Costanza dann die Leute in der Szene Wien in der Hand. Da funktionierten dann auch  "Almost Forgot" und "The Fuss" (Past  Lives)  und brachten die Menge zum Tanzen.
Bei ihren EP Stücken  "Paralyzed" und "Gravity" kamen dann die Poprock-Liebhaber und Fans der ersten Stunde auf ihre Kosten und ab da begann der Schweiß in der Location in Strömen zu fließen. Dass dann doch nicht alles geplant ist, bewies Chrissy als sie ein Geschenk auf die Bühne gereicht bekam. „Is it a nude?“ fragte sie keck. Kurz darauf musste sie dann wirklich fragen „Our Tourmanager would like to know if it is a nude!“ Alles halb so schlimm, das Ganze entpuppte sich dann doch nur als Zeichnung.  Ebenso überspielte sie  lässig einen kleinen Textpatzer und zu ihrer nassgeschwitzten Hose hatte sie folgendes zu fragen: „Do you pee in the shower?" Denn ihre Hosen sehen so schwitzig aus, als hätte sie sich angemacht. Kurz darauf vermeldete sie lachend, dass sie ihre Meinung zu diesem Thema besser für sich behalten würde. Schließlich wolle sie niemanden anfeinden. Diese kleinen Details verpassten der Show die persönliche Note, die diese brauchte. Besonders gelungen war "Running With The Wild Things" in einer Acoustic Version als eines der Stücke der Zugabe. Ihr Publikum verabschiedete die Gruppe aus dem Bundestaat New York mit "Another You (Another Way)", ebenfalls aus EP-Tagen stammend und bescherte glückliche Gesichter in allen Reihen (und auf der Bühne).

Setlist Against The Current
Strangers Again
Runaway
P.A.T.T.
Personal
Chasing Ghosts
Almost Forgot
The Fuss
One More Weekend
Paralyzed
Gravity
I Like The Way
Dreaming Alone
Come Alive
Voices
Wasteland
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Running With The Wild Things (Acoustic)
Another You (Another Way)

Julia Wagner
Stephanie
Ambros