Was soll man bei einer Band, die sich Krautschädl nennt, erwarten? Diese Frage ging mir durch den Kopf bevor ich die neuen Tracks auf ihrer CD "Immer mit da Ruhe" abspielte. Ehrlich gesagt, ich wusste es nicht. Also am besten gar nichts erwarten. Und das war gut so, denn es kam sowieso anders.
"Wos Buntes" legte dann mal gleich mit elektroartigen Klängen los, gefolgt von fettem Rock auf der Gitarre und der Kopf sagt sich "Aha", so spielen die. Weit gefehlt, es kam noch härter und die Metalriffs auf der Gitarre brachten richtig rotzigen Sound hinein. Der einsetzende Gesang rundete die Gegensätze mit klarer Stimme im oberösterreichischen Dialekt ab. Alles klar? Auf jeden Fall bunt! "Sei amoi leiwand" bietet erlesenen Metal und Dialekt, der unsere deutschen Freunde angesichts der ungewohnten Aussprache sicher planlos da stehen lässt. Vielleicht hätte man im Deutschunterricht doch besser aufpassen sollen. Aber es gibt ja noch ein paar Songs um das nachzuholen. "Schädl in die Woikn" ist vergleichsweise ruhig und melodisch. Es gibt dir Zeit, Luft zu holen und zu relaxen. Einfach die Birne (nein, nicht das Obst, den Kopf) in die Wolken zu legen und lauschen. Einschlafen wird niemand. Dafür sorgt schon "Kaffee und Panik". Und wenn man nicht aufpasst, dann ist der auch schon verschüttet, wenn die Burschen losfegen. "Immer mit da Ruhe" holt den Zuhörer (und vorallem seinen Puls) dann wieder runter auf auf den Wochendendtakt, nicht zu schnell, aber doch mit genug Tempo und Elan.
Fazit
Man merkt, dass Krautschädl Spaß an der Musik haben und ihre Notenblätter definitv anders getaktet sind. Sie spulen keine gewohnten Genres oder Klischees ab, sondern senden mit einer Mischung aus Alternative Rock, Ska, Funk und Metal, gewürzt mit oberösterreichischer Mundart, auf der Trägerwelle in den Äther. Bei ihnen ist Musik eine Party, die im Bierzelt, im Heustadl oder der Disco stattfinden kann.
Krautschädl - Immer mit da Ruhe
dB Music/rough trade
VO: 25.09.2015