Bed of a Nun - Waiting for a visit

Bed of a nun: Hochwertiger Metal aus heimischen Landen mit Lem Enzinger (Ex-Schubert) und Günter Maier (Ex-Stgyma IV)

BED OF A NUN nennt sich eine im Jahr 2014 gegründetes Projekt aus dem Salzburger Raum, die aus Lem Enzinger (Ex-Schubert, Dos Bostardos uvm.) am Mikro, Günter Maier (Ex-Stygma IV, Crimson Cult) an der Gitarre, am Bass Alex Hilzensauer (Ex-Stygma IV) und Peter Bachmayer am Schlagzeug (u.a. Deep White, Crimson Cult) bestehen.
„Waiting for a visit“ nennt sich das zwölf Stücke umfassende Machwerk, bei dem es sich um ein Konzeptalbum handelt: Enzinger hat hierfür zwölf (eben von der Band vertonte) Gedichte zu Papier gebracht, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit Nahtoderfahrungen beschäftigen und dementsprechend melancholisch und dunkel erscheinen.
Der bekannte Tiroler Maler Anton Christian hat für das Booklet passende hochwertige Bilder zur Verfügung gestellt, die sich perfekt ins Gesamtkonzept einfügen. Wer angesichts der Thematik sowieso der Aufmachung jetzt auf ein Black/Dark Metal-Kunstwerk tippt, der irrt gewaltig, denn Bed of a Nun bieten qualitativ hochwertigen Melodic/Power Metal, der erfrischend facettenreich erscheint.

Mit „Frozen“ hat man gleich eine tiefgängige Hymne als Opener auserkoren, die vollends zu überzeugen vermag. Trotz der erwähnten düsteren Grundstimmung versprühen die Songs dennoch ausreichend positive Vibes, um die Hörerschaft nicht zu sehr in emotionale Abgründe zu entführen. Als weitere erste Highlights des Album erweisen sich etwa das packende „Howl“ und das durch fast schon meditativ anmutende Akustikpassagagen veredelte Stück „Face In The Clouds“. Und in dieser Tonart geht es mit dem starken „What Is“ auch weiter, das sich als wahrer Ohrwurm entpuppt. Bei „Downstars“ spielt Günter Maier wieder einmal sein gesamtes Können vollends aus und glänzt mit wunderbaren Solis, musikalisch tendiert das Stück übrigens wieder mehr in Richtung Metal, um in einem prägnanten Chorus zu gipfeln.

Überhaupt erscheint „Waiting for a visit“ erfreulich abwechslungsreich, d.h. pure heavy stuff ala „Bullet thougts“ ist ebenso vertreten, wie eher nachdenklich, ruhige gehalten Tracks wie beispielsweise „Autunm train“. Insgesamt weiß „Waiting for a visit“ also absolut zu überzeugen. Leider dürfte es sich hier um ein einmaliges Projekt handeln, da es die Band heute leider nicht mehr existiert. Das soll aber bitte niemand daran hindern, sich die Musik zu Gemüte zu führen bzw. die CD zu bestellen. Es lohnt sich!

 


Thomas Hutterer