Dunkle Wolke zogen übers Land als in der Seegrube auf der Nordkette bei Innsbruck am frühen Abend des 15.07.2017 eine Veranstaltung begann, deren Namen wie eine Vorahnung des Anfangs vorherrschenden Wetters anmutete - das Wetterleuchten Festival. Abwechslungsreich war auch das musikalische Programm.
Es war schon eine Zitterpartie mit dem Wetter, auch wenn es die Meteorologen genau so vorhersagten. Während Wasser aus den Wolken von oben strömte, taten es über 1000 Besucher dem Wasser gleich. Nur strömten sie -von unten- aus Innbruck kommend mit der Seilbahn herauf auf das Festgelände. Gleich neben der Bergstation "Seegrube" der Nordketten-Seilbahn bot das Festzelt dem Publikum Schutz vor dem Regen.
Viele Besucher brachten ihre eigenen -jedoch wesentlich bescheidener dimensionierten- "Festzelte" mit. Diese schossen in mehr oder weniger großer Entfernung um das Hauptzelt aus dem Boden. Die umgebenden Berghänge ließen den Veranstaltungsort wie einen hochalpinen Campingplatz wirken.
Der erste angekündigte Künstler Baumann ließ zwar etwas auf sich warten, doch die Besucher nicht im Regen stehen - unterstützt wurden er dabei von dem sich zunehmend bessernden Wetters. Dieses zeigte sich zuerst von seiner trockenen, aber dennoch kalten und wolkenreichen Seite. Im Verlauf des Festivals kam ein oredentlicher Wetterumschwung und am zweiten Tag wurde es richtiggehend heiß und hochsommerlich.
Am Eröffnungsabend "wärmten" als Vorbereitung zunächst nur heiße E-Gitarren Riffs der österreichischen Kombo Philadelphy + Arestokids das Metal-Herz der Besucher, bevor die bayrische Band tAKtAttACKERS mit ihren Reggae- Klängen in dieses die Sehnsucht nach Sonne und Strand pflanzte.
Die mitreißenden Texte, der auf Deutsch vorgetragenen Reggae Nummern, ergänzten sie durch ebenso deutschsprachigen HipHop. Keiner verweilte mehr ruhig auf seinem Platz und die Zuschauer sprangen zum Beat als wollten sie sich kollektiv von der Anziehungskraft der Erde lösen. Nun- "Die Hoffnung Stirbt zuletzt" - und das war auch der Titel von tAKtAttACKERS Abschluß-Song.
Auf dem Boden der Essenz -nämlich elektronischer Musik- zurückgeholt, wurden dann viele von den sehr harten, fast jeglicher Melodik beraubten Klangkompositionen von Philipp Quehenberger. Manche Besucher suchten etwas Abstand und wärmten sich am -vor dem Zelt entündeten- großen Lagerfeuer. Der Veranstalter sorgte mit einem großen Haufen Holz dafür, dass dieses nicht erlosch und das Feuer schien dadurch im Laufe der Zeit den Hauch von Ewigkeit anzunehmen.
Weiter ging es im Zelt mit Midas104, dessen Musik von starken Bassdrums, harmonischen Melodien und verträumten Synthesizerklängen geprägt ist.
Kurz nach Mitternacht- der zweite Tag des Festivals begann also technisch schon- lösten Roman Rauch & Precious K mit ihrem Live-Debüt den Künstler ab.
Die Brücke von der Nacht zum frühen Morgen schlug dann das Innsbrucker Trio immkreis und beendete mit dem letzen Schein des Lagerfeuers vor dem Zelt und dem ersten Schein der aufgehenden Sonne gegen 06:00 Uhr das Programm des Wetterleuchten-Eröffnungstages.