Im Vorfeld gab' es bereits viele Diskussionen über den 2. Tag des Full Hit of Summer "Festivals". Erst die Verlegung von der Open Air Arena in die Halle und dann wurde doch nichts aus der - zu Beginn versprochenen - 3. Band. Ob das Konzert den Besuch dennoch wert war? Wir sagen: jein.
Das Full Hit of Summer hat sich in den letzten Jahren als einer der Fixpunkte im sommerlichen Konzert- und Festivalsommer etabliert und bestach‘ mit seinem meist sehr gut kuratiertem Indie-Programm und tollen Nächten in der Open Air Arena. So war auch in diesem Jahr die Freude groß, als zwei unabhängige Konzerttage angekündigt wurden. Der Ticketpreis (33 Euro im VVK) wurde damit begründet, dass sich zu den beiden angekündigten Bands noch eine dritte gesellen würde. So war die Enttäuschung groß, als dies nun ausblieb und am 18.08. nun „nur“ Father John Misty und The War on Drugs am Programm standen. Wer sich aber dennoch in die Arena aufmachte erlebte einen spannenden Konzertabend, bei dem manche Acts mehr überzeugten als andere.
Father John Misty ist das Soloprojekt von Josh Tillman, dem ehemaligen Drummer der Fleet Foxes. Sein aktuelles Album "I Love You, Honeybear" sprüht nur so von alltäglichen sowie außergewöhnlichen Geschichten rund um die Liebe und sorgt in Indiekreisen weltweit für Begeisterung. Dementsprechend enthusiasmiert verfolgte das Wiener Publikum, insbesondere die mit Mädels gefüllten ersten Reihen die ab der ersten Minute überzeugende Darbietung des Künstlers. Dieser tänzelte lasziv über die Bühne, tobte sich auf seiner Gitarre aus und wirkte bisweilen vollkommen entrückt. Seine Ansagen – um einen Vielredner handelt es sich bei dem Herren defintiv nicht – bestachen mit ihrer Prägnanz und Ironie. Der tolle Sound, die stimmige Atmosphäre und die Begeisterung taten ihr Übriges. Ein durch und durch gelungener Auftritt.
Bei The War on Drugs wurde es im ohnehin schon dicht gedrängten Auditorium noch ein bisschen enger. Die Fans der Band befanden sich in freudiger Erregung und ließen ihrer Begeisterung freien Lauf. Dennoch wollte der Funke zwischen Band und der Gesamtheit des Publikums nicht so recht überspringen. Selten war die Gespaltenheit der ZuschauerInnen offensichtlicher. Während die eine Hälfte die Band euphorisch abfeierte und einen Großteil der Songs mitsingen konnte, stand die andere wie angewurzelt auf ihren Plätzen und blickte gelangweilt auf das – zugegebenermaßen äußerst eintönige – Treiben auf der Bühne. Als eintönig war auch der Sound, die Setlist und die Ansagen zu bezeichnen. Ein Song glich dem anderen, beinahe fielen die Augen im Stehen zu. Also nichts wie raus und in Gedanken beim überzeugenden ersten Teil des Abends verweilen.