"Ich find Dich seltsam" löste ein entgeistertes Stirnrunzeln aus, als der Song im heimische Jugendradiosender FM4 ertönte. Was wie eine österreichische Anlehnung an Deichkind klang, entpuppte sich als die erste Single von Kommando Elefant's neuem Album "Lass uns Realität".

Sämtliche Erwartungen und Ohrwürmer aus den vorangegangenen Alben einfach über Bord zu werfen und sich in eine Hörflut neuer Kommando-Sounds zu stürzen war freilich schwer zu Beginn. Aber jeder hat die Chance verdient. Im Endeffekt hat es sich sogar als richtig erwiesen - das Stirnrunzeln wich allmählich einem Taktgewippe und mündete in unterhaltsamen Wohlgefallen.

Das große Thema und allem Anschein nach auch die Lebensphilosophie der Band lautet: Party. Simple as that. Und diese haben die Elefanten in all ihren Facetten auf "Lass uns Realität" hörbar umgesetzt. Man findet Feier-Annekdoten ("Party und Blamagen") ebenso wie Romantisches ("Zwei Herzen tief") und nachdenkliche Zeilen verpackt in glitzernden Sounds ("Verschwende Dich") - quasi von allem etwas.

Fazit

Die Deichkind-Party-Musik hat entgegen der ersten Erwartung nicht Einzug gefunden auf "Lass uns Realität". Vielmehr haben Kommando Elefant einen neuen, ansprechenden musikalischen Weg eingeschlagen, ohne dabei auf das Wesentliche zu vergessen: immer noch nach Kommando Elefant zu klingen. Und das finden wir gut.