Wolf Alice im Flex

Wolf Alice wurden am Donnerstag im Flex im wahrsten Sinne heiß erwartet.
Die erhoffte Coolness brachte dann allerdings ihre Vorband.

Was für Wolf Alice schöne News waren, waren für ihre Fans schlechte Neuigkeiten. Anfang des Jahres wurde die Band mit so vielen Awards beziehungsweise Award-Nominierungen überhäuft, dass ihre Tourneeplanung einiges an Absagen und Verschiebungen aushalten musste. Davon war auch das eigentlich für Februar angesetzte Konzert in Wien betroffen. Anfang September holte die Band den lang ersehnten Auftritt nun nach.

Für das lange Warten wurden vor allem die früh Ankommenden belohnt, denn Gengahr - Wolf Alice’s Vorband, zeigte einmal mehr, dass sie zu Unrecht vom alljährlichen "next big thing"-Hype der britischen Presse bisher verschont blieb.
Eine treue Fangemeinde bildete sich trotzdem oder gerade deswegen schon, die offenbar auch weite Distanzen auf sich nahm, um ihre Lieblingsband zu sehen.
In den ersten Reihen vernahm man mehrere Sprachen von Slowakisch bis hin zu Französisch, geeint durch das Warten auf Gengahr.
Die vier jungen Herren aus London bewiesen anschließend, dass es sich wirklich gelohnt hat, für den Support-Slot extra anzureisen.
Alle Hits waren dabei, "Bathed In Light", "She’s A Witch", "Heroine" und auch der eine oder andere neue Song.

Bedingt durch das frühe Erscheinen so vieler Leute, war die Temperatur bis Wolf Alice dann auf die Bühne kamen, am absoluten Höchstpunkt. Das Flex war ausverkauft und das spürte jeder, dessen T-Shirt mit jedem weiteren Song von Wolf Alice weiter von Schweiß durchtränkt wurde. Von eigenem und fremdem.
Die Gruppe - bestehend aus Ellie Roswell (Lead-Vocals und Gitarre), Joff Oddie (Gitarre), Theo Ellis (Bass), Joel Amey (Schlagzeug) -  wurde ihrem Ruf als guter Live-Act durchaus gerecht. Dennoch hatte man während ihres ganzen Gigs das Gefühl, dass man das Beste des Abends bereits gesehen hatte und zwar beim Support-Set von Gengahr.
Ganz sprang der Funke zwischen der Band und dem Publikum nämlich nicht über. Die wilden Shows, die sie in England spielen, wich hier eher einer eher zahmen und zurückhaltenden.

Trotzdem herrschte nach der Veranstaltung Euphorie im Flex. Viele Besucher kühlten sich vor dem Flex Cafe noch mit ein, zwei Bier ab und man merkte an ihren Gesichtern – ja doch, das war ein gelungener Abend.

Christina Masarei