JAJAJA Festival

Bands aus Island, Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark? Das kann nur das JAJAJA Festival sein! Wir haben uns vor Ort umgesehen.

JAJAJA Festival
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31. Januar 2015
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WUK

Nach fünf höchst erfolgreichen Jahren Spot on Denmark, in denen Durchstarter wie Rangleklods und Electric Moniker Wien beehrten, wurde die geografische Reichweite auf den gesamten Norden ausgedehnt und das JAJAJA Festival, das auch in London und Berlin stattfindet, nach Wien geholt. Mit dabei fünf Acts - ADNA (SE), SEA CHANGE (NO), VÖK (IS), NOAH KIN (FI) und SEKUOIA (DK), die hierzulande noch auf ihre Entdeckung warten und an diesem Abend das Wiener Publikum um den Finger zu wickeln hofften. Die Voraussetzungen dafür waren ideal. Die Hipsterdichte lag bei 95 Prozent. Immerhin gehört das Abfeiern von Musik, Design und Lebensart aus dem Norden bei Hipstern zum guten Ton und der Schwedischkurs ist Pflichtprogramm. Die Umsetzung ließ dann jedoch einige Wünsche offen.

Den Anfang machte Adna, eine schwedische Solokünstlerin, die mit ihrer mädchenhaften Schüchternheit zwar Sympathien weckte, aber musikalisch rasch eintönig wurde. In Erinnerung blieb ein Song in ihrer Muttersprache, der auch beim Publikum für die meiste Aufmerksamkeit sorgte. Im Anschluss enterten Sea Change mit ihren Synthesizern die Bühne und obwohl sich die Stimmung spürbar steigerte wollte sich der ersehnte Wow-Moment nicht und nicht einstellen. Die Hoffnung lag nun bei Vök aus Island, die im ersten Augenblick für ein Deja-Vu sorgten, war doch die Bandbesetzung - zwei Männer am Synthie und eine Sängerin - exakt wie bei Sea Change. Musikalisch unterschieden sie sich, glücklicherweise, dann doch. Vök zählte zu den Highlights des Abends und löste das Publikum aus seiner lethargischen Starre. Als ebenfalls lebhaft, aber aufgrund des Genres - Hip Hop - nicht jedermanns Sache, erwies sich der Finne Noah Kin, der seine Fans zum Springen brachte während der Rest des Publikums sich im Foyer ein Bier gönnte. Den euphorischen Abschluss machten schließlich Sekuoia aus Dänemark, die ihren Soundteppich über die ZuschauerInnen legten und mit interessant gestrickten Nummern punkteten.

Am Ende des Abends stand die Erkenntnis, dass echte Kracher wie die bereits eingangs erwähnten Rangleklods und Electric Moniker eindeutig fehlten und die Bands sich zu stark ähnelten, während die überdurchschnittlich hohe Anzahl weiblicher Musikerinnen (Adna, Sea Change, Vök) positiv in Erinnung blieb.

Elisabeth Voglsam

Finger weg von meiner Paranoia, die war mir immer lieb und teuer.
Instagram: vogigram

Nina
Wöss

'Sie gehörte zu den Mädchen, die niemals etwas nur mögen oder gut finden, sondern schwärmen.'

K. Hagena, "Der Geschmack von Apfelkernen"