Der zweite Tag des Europavox im WUK bot wieder mitreißende Musik verschiedenster Stilrichtungen. Bipolar Feminin, The Haunted Youth, KOIKOI und Ada Oda begeisterten das volle Haus.
Bei frostigen Temperaturen vor dem WUK, ging es drinnen, im neu renovierten Saal auch am zweiten Tag des Europavox Festivals heiß her. Italienisches Flair verbreitet gleich zu Beginn mit Post Punk auf italienisch die Band Ada Oda. "We are no real italians" stellte die Sängerin Victoria Barracato schon zu Beginn des Auftritts der 2020 in Belgien gegründeten Band klar. Authentisch klang es allemal als die Tochter Sizillianischer Einwanderer unter anderen das packende "Niente De Offrire, Un Amore Debole" oder "Mai Mai Mai" anstimmte.
Geografisch näher an Italien dran war die Band die als nächstes ihren Auftritt hatte. Das aus Belgrad stammende Quartett KOIKOI - bestehend aus Marko Grabež (Gitarre, Gesang), Ivan Pavlović Gizmo (Drums, Samples), Marko Grabež (Gitarre, Gesang) und Ivan Pavlović Gizmo (Drums, Samples). Mit ihren Indie-Rock mit psychodelischen Akzenten begeisterten die Musiker seit 2017 den slavisch sprecheneden Balkan und sind jetzt auf den Sprung auf die internationale Stage. Auf den Weg dorthin bezaubern sie an diesen Abend die Crowd im WUK mit flotten Songs wie "Plan", "Pozivi u stranu" aus ihren gleichnamigen Album und Misisipi.
Spooky ging es dann mit Musik von The Haunted Youth zu. Die belgische Band begeisterte mit spährischen Klängen begleitet von Echos und verzerten Tönen die - dem Bandnamen entsprechend - den einen oder anderen Schauer über den Rücken laufen ließen. Der Mastermind der Band, Joachim Liebens, der als Produzent und Songschreiber des ersten Albums Down of the Freak tätig war, zeigte bei Nummern wie "Teen Rebel", "Into you" und "Gone" sein vielseitiges Talent. Einflüsse von The Cure über Slowdive bis DIIV ploppten hin und wieder auf.
Viel Frauen-Power gab es zum Abschluss mit Grunge-Rock der österreichischen Band Bipolar Feminin. Musikalische Statements gegen soziale Zwänge, Ungleichbehandlung der Geschlechter und toxischer Männlichkeit, verpackt in schönungslosen Texten, ließ die Stimmung hochkochen. Eine in Berlin erlittene Beinverletzung schränkte Sägerin Leni Ulrich zwar körperlich ein, trotzdem vermochte sie das Publikum mit Songs wie "Struktur", "Süß lächelnd" und "Matrose" mitzureissen.