Pünktlich, trotz des Regens in der Nacht, startete das diesjährige Nova Rock Festival im Burgenland. Das neue Schlechtwetterkonzept samt großer Investition in das Festivalgelände, zahlte sich aus. Auf diesem erneuerte man den Rasen und die wetterbedingten Ausfälle beim Line-Up erübrigten sich von selbst. Zeitweise musste man zwar die Zufahrt zu den Parkplätzen sperren, doch das hochkarätige Programm ließ einen das schnell vergessen – da brauchte man sein Gefährt nicht.

Schon am frühen Nachmittag heizten In Extremo nicht nur musikalisch, sondern auch im wörtlichen Sinn ein. Mit viel Pyro-Technik im Gepäck begleitete die deutsche Mittelalter Band ihren Auftritt, bei denen auch Instrumente wie der Dudelsack-die nicht unbedingt typisch auf Rock Festivals sind- ihren Einsatz fanden. Frontman Michael Robert Rhein präsentierte Hits wie "Vollmond" und "Sängerkrieg". Den Höhepunkt erreichte die Formation beim Song "Sternhagelvoll", bei dem jed:er –ob nüchtern oder nicht- begeistert mitsang.

Melodiös und dennoch mit härteren Tönen ging es mit Within Temptation weiter. Sängerin Sharon den Adel führte mit grandioser Stimme durch einige Klassiker der über 20 Jährigen Bandgeschichte. Von "Angels" über "Stand my Ground" bis hin zu "Mother Earth" aus dem gleichnamigen Album sorgte die Symphonic Metal Gruppe aus den Niederlanden für Stimmung. In der Mitte des Sets widmete die Band das Lied "Raise your Banner" den vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine.

Mit flottem Ska-Punk Rock punktete die Ska Punk Band Ska-P. Locker leichte Stücke mit spanischer Energie und Kraft wie "Cannabis" oder flotte Nummern wie "A la mierda" verführten zum Springen und Headbangen.

Nicht weniger Gelegenheit zum Headbangen lieferten dann die U.S. Rocker von Disturbed. Mit "Hey You" aus ihrem aktuellen Album Divisive eröffnete das Quartet um Lead Sänger David Drainman das Metal-Feuerwerk. Mit einem grandiosen Cover von "Land of Confusion", das Phil Collins wahrscheinlich bewegt hätte und ihrer Version von "The Sound of Silence" (Paul Simon/ Simon & Garfunkel), die zum Mitsingen einlud, zeigten Disturbed auch ihre Qualität als Cover-Band. Mit "Inside the Fire" verabschiedete sich die Band schließlich in den Abend.

Ein wenig „Cover-Band Feeling“ kam dann auch beim Auftritt des Deutschrappers Marten Laciny a.k.a. Marteria auf. Altbekannten Nummern wie "Presidente", "Endboss" und "Scotty beam mich hoch" fügte man elektronische hinzu und verpassten so den Songs auf der Setlist einen frischen Anstrich.

Den ersten Nova Rock Festival 2023 Tag schloss mit RIN ein weiteres Ausnahmetalent des deutschen Raps ab . Dieser bemühte sich aus dem bereits etwas angeschlagenen und müden Besucher:innen die letzten Energiereserven zu mobilisieren. Der Künstler bot eine breite Palette aus Klassikern und neueren Liedern und präsentierte sein frisches Showkonzept. Dazu gehörte den Gig in mehrere Kapitel aufzuteilen. Als Draufgabe folgte noch die Premiere dreier bisher unveröffentlichter Stücke. Wenn das nicht cool ist und Lust auf den zweiten Tag macht!