Am vierten Tag des Nova Rock Festivals 2023 heizten nicht nur sommerlichen Temperaturen, sondern auch, Wendi's Böhmischer Blasmusik Beyond the Black", "Arch Enemy", "VV", "Architects", "Nightwish" und die "Falco-Tribute" Band der Menge ein.
Nach drei Tagen gefüllt mit tollem Programm, hieß es den letzten Tag und somit den diesjährigen Abschluss besonders zu genießen. Die Wahl des vielfältigen Programms fiel wieder einmal schwer, dann jedoch auf eine Menge Frauenpower, die „Reminiszenz eines heimischen Künstlers“ und das oben genannte. Wettertechnisch vorerst ziemlich stabil –für Nova Rock Verhältnisse, schaffte es der Regen dieses Mal sogar quasi passend in Erscheinung zu treten.
Musikalisch kann man abschließend sagen, dass die hervorragende Mischung aus Bands zwar im Bereich härterer Rockmusik angesiedelt ist, sich Fans anderer Genres schnell etwas finden. Diesem Prinzip folgend baute man auch den vierten Tag auf und den zahlreichen Besucher:innen gefiel es bis zum letzten Augenblick. Doch beginnen wir den Tag von vorne:
Da fand für so manch ein:en Besucher:innen das traditionelle Frühschoppen zu "früher" Stunde statt. Doch den kultigen Programmpunkt Wendi’s Böhmische Blasmusik zu verpassen, käme fast einem Hohn gleich. Die lustige Truppe schuf gekonnt eine Atmosphäre, die selbst für abendliche Hauptacts nicht immer gleich selbstverständlich ist. Es gab Circle Pits, Crowdsurfing und einzelne Besucher:innen warf man in die Luft, während der Rest der Menge jubelte und sang. Der beliebte Bieranstich – meisterlich ausgeführt von Gerold "Haubi" Haubner -, durfte natürlich nicht fehlen.
Mit diesem Start in den Tag und einem Freibier, ließ es sich gleich ausgezeichnet auf die Musik konzentrieren. Gleich drei Melodic/Symphonic Metal Bands machten Lust auf einen Besuch ihres Sets. Alle drei female-fronted!
Den Anfang machte Beyond The Black aus Deutschland, die im Nu für Stimmung sorgte. Mit im Gepäck hatten Jennifer Haben und ihre Mannen ihr aktuelles Album Beyond the Black.
Die Beliebtheit dieser Platte (VÖ: 13.01.2023) spiegelt sich bereits in den Charts wider, immerhin übertrumpfte das Quartett damit ihr allseits beliebtes Vorgänger-Album Hørizøns sowohl in der Heimat, als auch in Österreich. Mit "Is There Anybody Out There?" eröffneten sie ihren Auftritt. Später folgten "Beyond the Black", "Reincarnation" und "Dancing in the Dark". Das Ende des Gigs von Beyond the Black bildete abschließend "Hallelujah" aus ihrem ersten Album Songs of Love and Death
Anschließend betraten Arch Enemy die Bühne, die sowohl musikalisch, als auch in Sachen Gesang in den härteren Gefilden zu finden sind. Auch Alissa White-Gluz, Jeff Loomis, Michal Amott, Sharlee D’Angelo und Daniel Erlandsson erschienen mit relativ neuer Platte auf dem Festival. Ende vergangenen Jahres veröffentlichten sie Deceivers. Ihr Song "House of Mirrors" handelt vom Corona-bedingten Lockdown und dem daraus resultierenden Alleinsein - nur mit der nötigen Selbstreflektion. Natürlich fehlte das Stück nicht auf ihrer Setliste ebenso nicht wie "The Watcher" und "Deceiver, Deceiver".
Ruhiger, allerdings nicht weniger hochkarätig, überzeugten nachfolgend die Festival-Veteranen Nightwish. Floor Jansen und ihre Herren brachten mit "Sleeping Sun" und "Nemo" einige ihrer größten Hits auf die Bühne. Ein neues Album der Gruppe ist für Anfang nächsten Jahres angekündigt. Damit verbunden soll es laut Band jedoch keine Tour geben, umso besser also, dass die Fans Nightwish noch am Nova Rock erleben konnten.
Für tolle Stimmung sorgte die britische Band Architects, die mit mitreißender Musik punktete. Diese besteht seit kurzem nur noch aus Sam Carter, Dan Searle, Ali Dean und Adam Christianson, da Gitarrist Josh Middleton (Hauptband: Sylosis) die Gruppe verließ. Als Ersatz für Middleton, der wiederum Wunschwunschkandidat des verstorbenen Masterminds Tom Searle war, spielten Martyn Evans und Ryan Burnett. Die Herren aus Brighton präsentierten Lieder ihrer vier neuesten Alben und legten ihr Hauptaugenmerk dabei vor allem auf For Those That Wish To Exist (2021) und The Classic Symptoms of a Broken Spirit (2022). Mit und dem "Nihilist" von All Our Gods Have Abandoned Us (und somit dem einen Stück aus der Tom Searle Ära) startete man in den Abend, danach versuchte sich die Band mit Songs wie "Doomsday", "Tear Gas", "Deep Fake", "Black Lungs" ihren eigenen Weg aufzuzeigen.
Gegen und zum Ende des letzten Festivaltages kamen Nostalgiker:innen auf ihre Kosten. Auf dem Plan stand Ville Valo, der sich den „early 2000ern“ mit HIM erfolgreich zeigte.Anschließend folgten einige Kollaborationen und Soloprojekte unter seinem Namen. Sein Nova Rock 2023 Set bestand abwechselnd aus Songs, die er in seiner Zeit bei HIM verfasste, und späterer Kompositionen wie "Echolocate Your Love" oder "Run Away From the Sun". Unter den 'HIM Songs' waren wie von den Fans erwartet Superhits wie "Join Me in Death" und "Right Here in My Arms".
Zum krönenden Abschluss nahm die Falco-Tribute Band rund um Keyboarder Thomas Rabitsch die Fans mit auf eine Reise in eine Zeit, in der Austropop durch Falco sogar weltweit Erfolge feierte. Adäquat vertraten Größen der (heutigen) österreichischen Musik, Schauspiel, Musical-und Unterhaltungs-Szene wie Roman Gregory, Georgji Makazaria, Edita Malocvic, Ana Milva Gomes, Skero und Johannes Krisch den den"der Falke" auf der Bühne .
Mittels Aufzeichnung via Video-Screen schien Falco - dessen Todestag sich heuer zum 25. Mal jährt - visuell und ebenfalls bei dem einen oder anderen Duett gesanglich präsent. Den Ton der verwendeten Aufzeichnungen verbesserte man dabei, laut Thomas Rabitsch, mithilfe von künstlicher Intelligenz. Mit "Wiener Blut", "Ganz Wien", "Auf der Flucht", "Männer des Westens", "Titanic", "Der Kommissar", "Jeanny", "Coming Home", "Vienna Calling", "Helden von heute" und "Rock Me Amadeus" verzückte man die Menge, denn immerhin zählen Klassiker wie diese schon zum Kulturgut. Das Wetter tat dann sein Übriges und steuerte dann durch Regen, den eigenen fast schon romantischen Ausbruch hinzu.
Die Stimmung kochte vom ersten bis zum letzten Ton, selbst noch weit nach Mitternacht, und bescherte so einen dem Nova Rock Festival 2023 und dessen Besucher:innen den würdigen Festival Abschluss, den es verdiente! Wir freuen uns auf das nächste Jahr!
Das nächste Nova Rock Festival findet 13-15.06.2024 statt!