Experimentalfilm, Avantgardefilm, Expanded Cinema – all das, was man im regulären Kinobetrieb nicht findet und außer bei Filmfestivals vielleicht in Galerien oder bei Special Screenings zu sehen bekommt, gibt es von 25. bis 29. September in Zagreb zu sehen. 
Der Fokus des Festivals liegt zum einen auf Arbeiten, die die Möglichkeiten von Film und Video konzeptuell, technologisch oder in Bezug auf das Material ausloten, zum anderen geht es um innovative Referenzen zur Tradition des Experimental- bzw. Avantgardefilms sowie neue Wege und Formen des bewegten Bildes.

Programm

Kernstück des Festivals sind die sechs internationalen Wettbewerbsblöcke. Mit dabei Tehran-Geles von Arash Nassiri, in dem Los Angeles als Kulisse eines fiktiven Tehrans fungiert und somit eine „present day version of what was Tehran in the 1970s, when the American lifestyle and urbanism were projected onto the Iranian Capital“ entwirft. In ihrer Serie The Obituary Project dokumentiert Hope Tucker das Verschwinden kultureller Orte, von Menschen, Communities oder Ritualen. Hunderte Cyanotypien aus Negativen eines Hollywoodfilms von 1954 verweisen in Handful of Dust auf die Auswirkungen von Nukleartests, die während der Dreharbeiten in den 50ern in der Nähe stattfanden. Während des Kroatenkrieges wurde das Kindheitskino von Silvester Kolbas zerstört. Aus den Trümmern barg Kolbas Einzelbilder, die neu montiert in Kino crvena zvijezda (The Red Cinema) zu sehen sein werden. Das bereits in den 70er-Jahren von Jean-Luc Godard prophezeite Verschwinden von analogem Film ist Ausgangspunkt für Michael Moshe Dahans Two Points of Failure, in dem das Auflösen von Film zum „index of a disappearance“ wird.
Zudem zeigen die drei Mitglieder der Grand Jury Ana Hušman (Filmemacherin, Kroatien), Johann Lurf (Filmemacher, Österreich) und Andréa Picard (Kuratorin, Kanada) unter dem Titel „Jury Presents“ jeweils speziell für 25 FPS zusammengestellte Programme. Die Schiene „Reflexes“ widmet sich innovativen kroatischen Produktionen und „Kino 23“ herausragenden Filmen, Dokumentationen oder Animationslangfilmen, die mit kinematographischer Sprache experimentieren.

Let Your Light Shine

Zwei Highlights des diesjährigen Festivals findet man in der Reihe Expanded Cinema. Zum einen wird die 35mm-Doppelprojektion Monument Film von Peter Kubelka gezeigt, die dieses Jahr unter anderem im Rahmen einer Retrospektive zum 80. Geburtstag bereits im Wiener Filmmuseum zu sehen war. Zum anderen gibt es Jodie Macks 16mm-Filmkollektion Let Your Light Shine: Fünf Filme, in denen Mack in Collagen die Beziehung zwischen grafischem Kino und dem Erzählen von Geschichten auslotet, fügen sich dabei zu einer Konzertfilm-Performance.

25 FPS Festival
25. bis 29. September 2014
Student’s Center Zagreb
Alle Vorstellungen bei freiem Eintritt