Boy - We were there

Wenn die Smartphones endlich mal unten bleiben: Boy bringen das Wiener Publikum in der Arena zum Träumen.

Eine seit Wochen ausverkaufte Arena ist meist ein gutes Vorzeichen. Dementsprechend ist auch die Stimmung an diesem Montag-Abend, an dem die großartigen Musikerinnen von Boy mit ihrem aktuellen Album „We were here“ in Wien Station machen. Die Atmosphäre, nicht nur aufgrund der geradezu tropischen Temperaturen im Saal, kann mit gutem Gewissen als „heimelig“ beschrieben werden. Als es schließlich dunkel wird und die Band unter sphärischen Klängen die Bühne betritt, liegt bereits das Gefühl, dass dies ein ganz besonderer Abend werden könnte, in der Luft. Und so kann nicht einmal ein technischer Defekt, der das perfekte Timing der beiden gleich zu Beginn stört, die Atmosphäre zunichtemachen.

Im nächsten Moment geht sie los, die 90-minütige Reise, die die ZuschauerInnen aus dem Alltag abholt und direkt in eine andere Welt katapultiert. Bilder von langen Spaziergängen zu zweit, der ersten Phase der Verliebtheit, scheinen in diesem Moment von allen Anwesenden geteilt zu werden. Spätestens jetzt fällt auch auf, dass das Publikum zu 90% aus Pärchen besteht, die sich verliebt anlächeln.

Für die zauberhaftesten Momente sorgen Valeska Steiner und Sonja Glass mit „No sleep for the Dreamer“, „New York“ und „Skin“. Aufällig ist, dass – neben den alten Überhits „Little Numbers“ und „Drive Darling“ vor allem die Songs des neuen Albums die größte Begeisterung auslösen. Ähnlich zu schönen Träumen fliegt auch dieser Abend viel zu schnell vorbei. Die euphorisierte Menge jubelt die Band noch zwei Mal auf die Bühne zurück und zieht schließlich beglückt in die kalte Nacht hinaus.
 

Elisabeth Voglsam

Finger weg von meiner Paranoia, die war mir immer lieb und teuer.
Instagram: vogigram

Nina
Wöss

'Sie gehörte zu den Mädchen, die niemals etwas nur mögen oder gut finden, sondern schwärmen.'

K. Hagena, "Der Geschmack von Apfelkernen"