Black Peaks: one of the most underrated concerts 2018

Die Progressive Rock Band Black Peaks spielte am 30.10.2018 im Arena Dreiraum ein grandioses Konzert, allerdings hielt sich der Besucheransturm leider in Grenzen.

Einen Tag vor Halloween gab es einiges an Programmauswahl in Wien. Avec spielte im WUK, in der Wiener Stadthalle fand für die Presse die Eröffnungsparty der ART OF THE BRICK©: DC Super Heroes Ausstellung statt und Popa Cubby brachte Blues-Rock Fans im Reigen auf ihre Kosten.
Im kleinsten Raum vom Arena Dreiraum rockten an diesem Abend The Prestige, Tusky und Black Peaks und das leider vor immer noch recht kleinem Publikum. Eigentlich ungerechtfertigt, wenn man so will, denn musikalisch kann man den Bands absolut nichts vorwerfen. Zuerst startete jedenfalls die französische Alternative Hardcore Formation The Prestige in den Abend. Routiniert performten sie ihre Songs -ältere und neuere z.B. "Skinny Girl"- doch richtig sprang der Funke auf die statische Menge nicht über. Die zweite Vorband Tusky machte aus der Not eine Tugend und beschloss nach einem Lied ihr Set einfach auf dem Boden zwischen den Zuschauern zu spielen, nachdem diese die Idee - zuerst wohl mehr aus Spaß- bejubelt hatten. Ein paar Besucher staunten dann nicht schlecht, als Christoffer (Bass), Alfred (Gitarre und Gesang) und Sjors (Gitarre) ihr Equipment schnappten und sich unter die Leute mischten. Nur ihr Drummer und Backing vocalist Bas, musste logischerweise aus praktischen Gründen, auf der Bühne bleiben. Jetzt musste das Publikum die Starre aufgeben, was bei einigen für rote Backen sorgte. Doch bei den eingängigen Punkrock-Stücken der Niederländer war jede Peinlichkeit schnell vergessen und endlich kam Bewegung auf. Bei "Going Out" und "Smack Me With Your Bible Belt" feierten wirklich alle im Raum mit. Die Gruppe ließ dann noch verlauten, dass ihnen Wien sehr gut gefiele und fragte dann ob „refugees welcome“ wären. Für Abschlusslied waren sie dann eben „Tusky from Vienna“. Will Gardner, Dave Larkin, Joe Gosney und Liam Kearley alias Black Peaks hatten somit dann ein gut aufgewärmtes Publikum, als sie mit "Can‘t Sleep" von ihrem neuen Album All That Divides die Bühne enterten. Sofort sah man wieso das Quartett aus Brighton in ihrer Heimat Großbritannien  schon kein Geheimtipp mehr ist. Präzise gespielte Gitarren- und Bassriffs, mal komplex und dann wieder so einfach, dass es sofort wieder mit dem Gesang harmonierte. Die Vocals mal aggressiv zwischen Gebrüll und Falsett, kein falscher Ton kam Gardner aus, perfekt abgestimmt mit den Backing vocals von Larkin und vor allem Gosney. Das Schlagzeug so treibend und genau, sodass die Songs keine Sekunde ihres Tempo einbüßten. Ältere Nummern wie "Crooks", "Glass Built Castles" und "Saviour" von ihrer ersten Platte Statues durften auf der Setlist der Briten natürlich auch nicht fehlen und es gab sogar kleine Moshpits. Zwischendurch richtete der Sänger die Worte an die Fans und erzählte von ihrem allerersten Auftritt in Wien. Bei einem Festival wären aufgrund eines Bienenschwarms nämlich noch weniger Leute gekommen und er freute sich ehrlich über den Zuwachs an Besuchern. Danach kündigte Will mit "Eternal Light" einen ihrer neuen Lieblingssongs an, der ein „absolutely banger“ wäre. An dieser Stelle sei verraten, er hat nicht übertrieben. Beim etwas ruhigeren beginnenden Fate I & II konnte man kurz durchatmen, bevor die das Stück sich nochmals – wie auf dem Album- zu einem richtigen Höhepunkt steigerte. Als Zugabe spielten die vier Herren dann noch ihre Single "Home" bei der die Besucher der Arena fleißig mitsangen. Black Peaks ist mehr als zu wünschen, dass sie das nächste Mal vor vollen Haus spielen, denn musikalisch war das ganz groß, was sie da in dem kleinen Raum der Arena gezeigt haben. (Einziger Wermutstropfen: Der Song "Slow Seas" hätte live sicher noch für totale Gänsehaut sorgen können.)

Setlist:
Can‘t Sleep
The Midnight Sun
Electric Fires
Crooks
Saviour
Eternal Light
Aether
Say You Will
Glass Built Castles
Fate I & II
Home

Stephanie Ambros